Eine Informationskampagne der Bio-Bauere-Genossenschaft Lëtzebuerg BioG und der Oikopolis Gruppe

FÜR EINE NEUE AGRIKULTUR

Unser Anliegen als Oikopolis-Gruppe ist die Agrikultur. Alle Betriebe dieser Gruppe beschäftigen sich mit Landwirtschaft und Ernährung. Unser Motiv ist die Krise der Landwirtschaft, die von Einzelnen bereits vor Jahrzehnten wahrgenommen wurde und die damals damit begannen, die Landwirtschaft zu verändern. Es waren vor allem Landwirte, die erkannt hatten, dass die allgemein vorherrschende Meinung, die Landwirtschaft sei wie ein industrieller Produktionsbetrieb nur nach wirtschaftlichen Kriterien zu beurteilen, falsch ist.  Jahrzehntelang wurde jungen Landwirten geraten, allein in Größe zu investieren: mehr Fläche, mehr Tiere, neueste Maschinen, größere Traktoren… mit dem Ziel, den Ertrag zu vermehren. Die Maxime lautete „Wachse oder weiche“.

Und wo stehen wir mit diesen Ratschlägen von damals in der Landwirtschaft heute? Die Notwendigkeit einer Kurskorrektur in der Art und Weise, wie wir beginnend in der Landwirtschaft unsere Lebensmittel erzeugen, ist größer denn je. Erfreulich ist, dass diese Erkenntnis in der Gesellschaft immer breiteren Wiederhall findet. Es wird ja auch immer offensichtlicher, dass die bisher vorherrschende Sichtweise zur Gestaltung einer Landwirtschaft, die den aktuellen Krisen (Klimakrise, Ernährungskrise, Verlust der Bio-Diversität…) gerecht wird, die Probleme nicht zu lösen hilft, sondern sie eher verstärkt. Auf breiter Ebene wird mittlerweile diskutiert, wie die Transformation des Agrarsektors hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise gestaltet werden kann. Dabei wird deutlich, dass Einzelne die Krisen – egal welche – nicht lösen können. Einzelne können Anstöße geben mit ihren Ideen und Beispielen. Erst wenn sich Menschen mit gemeinsamen Zielen auf den Weg machen, wachsen die Chancen, in unserer Gesellschaft Veränderungen zu bewirken und Krisen zu lösen. 

Auch die Politik – als Abbild der Gesellschaft – bemüht sich, z. B. durch Anpassungen in der Förderpolitik und durch neue Zielsetzungen die Transformation voranzubringen. So wurde im Luxemburger Regierungsprogramm formuliert, bis 2025 die biologisch bewirtschafteten Flächen auf 20 % der gesamten landwirtschaftlichen Fläche auszudehnen und bis 2050 sollen sogar 100 % Bio-Landwirtschaft erreicht werden.

Neue Zielsetzungen reichen aber nicht aus. Es müssen den beteiligten Akteuren auch Wege und Möglichkeiten aufgezeigt, Hilfestellungen gegeben und Brücken gebaut werden, um gesteckte Ziele zu erreichen.

Die Oikopolis-Gruppe hat sich vor dem oben beschriebenen Szenario auf die Suche nach Lösungswegen gemacht und dabei eine sozialökologische Richtung eingeschlagen. Ökologisch mit einer Landwirtschaft ohne Gift, ohne Kunstdünger, sozial durch eine Selbstorganisation der Landwirte in einer Genossenschaft, die nachgelagert ihre eigenen Verarbeitungs- und Vertriebswege aufgebaut hat.

DIE ROLLE DER KUH IN DER AGRIKULTUR

Die Rinderhaltung (und mit ihr die Kuh) kann durchaus als Spiegelbild der Situation der Landwirtschaft gesehen werden. An ihrer Entwicklung in Kultur und Gesellschaft lässt sich beispielhaft die Veränderung der Agrikultur betrachten. Kuh und Agrikultur sind aus dem Blickfeld der Gesellschaft geraten, sind Randerscheinungen, sind als Nahrungserzeuger Leidtragende und zugleich zu Schuldigen der Krise geworden.

So gerät in der aktuellen Diskussion über die Klimakrise auch immer wieder die Kuh ins Blickfeld. Dabei wird ihr der Methanausstoß angelastet, der beim Verdauen entsteht. Die Kuh als Klimakiller? Will man die Rolle der Kuh wirklich beurteilen, ist es notwendig den Blick zu weiten und nicht nur einen Aspekt zu betrachten.

 

DIE KUH UND DIE KULTUR

Ohne die Zähmung wildlebender Rinder (Auerochsen) zu Haustieren wäre unsere Kultur, so wie wir heute leben, nicht entstanden. Die Haltung der Kuh als Haustier hat es dem Menschen in Europa vor über 8.000 Jahren ermöglicht, sesshaft zu werden. Vom Sammler und Jäger wurde der Mensch zum Bauer, der aktiv auf die Natur einwirkt und so Kultur schafft.

Diese Art von Agri-Kultur mit Hilfe von domestizierten Wildtieren hat schließlich über Jahrtausende die menschliche Entwicklung möglich gemacht und durch die Abwechslung von Wald- und Weideflächen eine unglaubliche Vielfalt an Leben im Boden, in Flora und Fauna geschaffen. Diese Vielfalt, die Biodiversität, war über Jahrtausende die Grundlage der menschlichen Entwicklung. Die Kuh, und mit ihr auch die Ziege und das Schaf, haben dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet. Als Wiederkäuer haben diese Tiere, wie z.B. auch Büffel, Reh und Antilope, ein besonderes, ihrer Pflanzennahrung angepasstes Verdauungssystem: Sie besitzen neben dem normalen Magen (Labmagen) noch mehrere Vormägen (Pansen, Netzmagen und Blättermagen). Dadurch ist die Kuh in der Lage, Gras in Lebensmittel (Milch, Fleisch) für den Menschen zu verwandeln.
Übrigens sind laut der Welternährungsorganisation FAO ca. 70 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche weltweit Weideland, das sich nur als Weidefläche für Wiederkäuer eignet.

Das eigentliche Wunder der Kuh ist es aber, dass sie durch ihren Dung die Bodenqualität verbessert. Dies machen Rinder und ihre Artgenossen in weiten Teilen der Welt bis heute, aber leider wird ihre Fähigkeit auch vielfach missbraucht. So wird der Fokus vielfach auf die Menge der von der Kuh produzierten Milch und Fleisch gerichtet. Sie soll möglichst viel Milch und Fleisch „abliefern“. Dabei geraten Qualitätsaspekte dieser Lebensmittel, das Tierwohl, der lebenswichtige Beitrag zur Bodenfruchtbarkeit und zur Biodiversität außer Acht.

DIE KUH UND DER BODEN

Die Bedeutung der Kuh für ein gesundes Bodenleben wird oft verkannt. Dabei ist es ihre Aktivität, das Fressen, das Verdauen von Gras, von Klee und Kräutern und das Ausscheiden von Dung, wodurch sie maßgeblich und nachhaltig die Fruchtbarkeit des Bodens fördert.

Durch die Beweidung löst die Kuh beim Gras einen Wachstumsimpuls aus und damit die CO2-Aufnahme durch Photosynthese. In der Folge wächst nicht nur die oberirdische Biomasse, sondern auch die unterirdische in Form von Wurzeln und bindet CO2 aus der Luft.

Wussten Sie, dass eine nachhaltige Weidewirtschaft sogar mehr CO2 im Boden bindet als Waldboden? Grasland speichert im Vergleich bis zu 50 % mehr Kohlenstoff. Dieses Potenzial der nachhaltigen Beweidung wird auch von den Klimaaktivisten kaum anerkannt.

Dazu kommt die Wirkung des von der Kuh ausgeschiedenen Dungs auf die Fruchtbarkeit des Bodens. Jede Kuh hinterlässt pro Jahr über 10 t Dung und bietet damit zunächst einer Vielzahl von Insekten Lebensgrundlage, bevor er zusammen mit verrottenden Pflanzenbestandteilen von Regenwürmern und anderen (Mikro-) Organismen zu Humus „verarbeitet“ wird: Die feinen Wurzeln der Gräser werden so zu Humus von morgen, der zu mehr als der Hälfte aus Kohlenstoff besteht. So entlastet jede zusätzliche Tonne Humus im Boden die Atmosphäre um 1,8 Tonnen Kohlen-dioxid (CO2).

AUTONOMIE IN DER DÜNGUNG

Wussten Sie, dass in der konventionellen Landwirtschaft verwendeter Kunstdünger mit hohem Energieaufwand zum großen Teil in Russland hergestellt wird ? Auch wenn land wirtschaftliche Erzeugnisse regional angebaut und produziert werden, wird zur Düngung international produzierter Kunstdünger eingesetzt. Sind solche Produktionsketten durch politische oder sogar kriegerische Einflüsse gestört, wird die Abhängigkeit auch der regionalen konventionellen Landwirtschaft deutlich.

Dagegen setzt die Bio-Landwirtschaft auf Kreisläufe im Hoforganismus. Eine wichtige Rolle spielt dabei in der Fruchtfolge die Leguminosen (z.B. Klee, Luzerne, Erbsen, Lupinen, usw.).

Die Leguminosen haben für die Bio-Landwirtschaft zwei wichtige Eigenschaften: Sie besitzen die Fähigkeit mit ihren Knöllchenbakterien an den Wurzeln, den Stickstoff aus der Luft zu binden und im Boden zu speichern. Dieser natürlich gebundene Stickstoff ernährt dann das Gras oder andere Kulturen, z.B. Getreide.

Eine in der konventionellen Landwirtschaft übliche künstliche Stickstoffdüngung wird so in der Bio-Landwirtschaft nicht notwendig.

Zum anderen sind die Leguminosen wertvolles Futter für die Kuh, die daraus Milch und wiederum Dung produziert. So ist die kreislauforientierte Bio-Landwirtschaft in der Lage, ihren Dünger autonom, ohne Abhängigkeiten von weltwirtschaftlichen Verwerfungen, im Naturkreislauf direkt auf dem eigenen Hof zu erzeugen. Dies stärkt die Unabhängigkeit des Bio-Landwirts und sichert die regionale Ernährungssicherheit.

DIE KUH UND DIE BIODIVERSITÄT

Nicht nur im Boden findet sich durch die Weidehaltung eine deutlich größere Vielfalt an Lebewesen, auch die Pflanzenvielfalt ist vor allem auf der Bio-Weide sichtbar größer als auf einer Wiese, die mit Kunstdünger „gedopt“ wird. Dieser sorgt nämlich dafür, dass sich nur bestimmte Pflanzen durchsetzen und die für die Gesundheit der Kühe wichtige Kräutervielfalt deutlich zurückgeht. Mit der Vielfalt der Pflanzen ist eng die Vielfalt der Insekten- und sogar der Vogelwelt verbunden. Milchwirtschaft und die Kuh leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt und somit zur Stabilität unserer Ökosysteme. Dabei zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen Bio-Haltung und konventioneller Milchwirtschaft.

DER KUHFLADEN ALS BASIS FUER ARTENVIELFALT

Der Kuhfladen ist das Grundnahrungsmittel der Artenvielfalt. Er ist geradezu eine Insel des Lebens mit seinen Brutstätten für Insekten, die wiederum Nahrung für Vögel sind. So wurden von Wissenschaftlern schon in einem einzelnen drei Tage alten Kuhfladen über 4.000 Insekten gezählt. Rein rechnerisch erzeugt ein Rind, das auf der Weide zehn Tonnen Kuhfladen im Jahr produziert, damit mehr als 100 kg Insekten und somit auch die Lebensgrundlage einer Vielzahl von Vögeln.

DIE KUH UND DIE LEBENSQUALITÄT

Schließlich wird die Qualität der von der Kuh erzeugten Lebensmittel maßgeblich durch die Art ihrer Haltung beeinflusst. Es macht einen Unterschied, ob die Kuh viel auf der Weide ist, ob sich von vielfältigem Gras ernährt, ob sie respektvoll behandelt wird, oder ihre Leistung vor allem nach industriellen Kriterien bemessen wird. Das zeigen die Ergebnisse verschiedener Studien.

EINE NEUE BEZIEHUNG ZU KUH UND LANDWIRTSCHAFT

Betrachten wir die Kuh weiterhin vor allem als Fleisch- und Milchproduzentin, die mit Ackerfutter wie z.B. Mais und Soja aus Südamerika gefüttert wird, wird sie keine Zukunft haben, sondern ihre Rolle wird als Mitverursacherin der Klimakrise enden. Bis dorthin wird sie weiter ausgebeutet und in Haltungsbedingungen gezwungen, die zunehmend von Konsumenten als ethisch nicht vertretbar empfunden werden und die deshalb für ihr Ende sorgen werden. Dabei wäre ohne die Leistung der Kuh, ohne deren Begleitung der Menschen über Jahrtausende, die kulturelle Entwicklung der Menschheit schlichtweg nicht möglich gewesen.

Was brauchen wir stattdessen? Wir müssen den Blick auf die Kuh ändern und erkennen, dass sie unglaubliches Potential für die Lösung nicht aller, aber doch für manche Krise hat. Ihre Aufgabe als Begleiterin der Menschen ist noch nicht vorbei. Um dies zu erkennen, ist es hilfreich, dass wir uns auf die sogenannte Kernkompetenz der Kuh besinnen. Was kann sie am besten, wo ist sie unschlagbar?

• Die Kuh ist in der Lage, Gras in Nahrungsmittel zu verwandeln.

• Die Kuh produziert natürlichen Dünger und fördert so das Leben und die Fruchtbarkeit im Boden.

• Die Kuh verbessert nachweislich die Bio-Diversität der Pflanzen und Kräuter.

• Durch die Weidehaltung erhöht sich nicht nur die Vielfalt der Pflanzen und Kräuter, sondern auch die Vielfalt und die Anzahl der Bodenlebewesen.

• In direkter Folge erhöht sich die Anzahl und Vielfalt der Insekten, die wiederum in Zusammenhang mit der Vogelwelt steht.

• Die Bio-Diversität der Flora ermöglicht die Vielfalt der Fauna.

• Die Insekten (Bienen) sind wiederum für die Befruchtung und Vielfalt der Pflanzenwelt unerlässlich.

Hier wird deutlich, die Kuh ist vielmehr als nur Fleisch- und Milchproduzent. Ihre Hauptrolle (und „Kernkompetenz“) ist ihr Beitrag zur Bio-Diversität. Mit ihrer Aktivität auf der Weide verbindet sie in geradezu magischer Weise das Leben auf dem Boden mit dem Leben unter der Erde und sogar mit den fliegenden Insekten und Vögeln der Lüfte. Dabei spielt sie eine so zentrale Rolle, dass ohne sie die Bio-Diversität, die Vielfalt der Flora und Fauna schlichtweg zusammenbrechen würde. Die Bio-Diversität ist aber die Basis unserer gesamten Landwirtschaft und somit auch unserer Ernährung. Sie ist der Begriff für das geheimnisvolle Ineinandergreifen von Prozessen im Verborgenen, für das Zusammenwirken von Tieren und Pflanzen, wodurch letztlich auch unsere menschliche Entwicklung erst möglich wurde und von der sie auch weiterhin abhängt.

DIE WERTSCHÄTZUNG DER KUH

Die Kuh hat über Jahrtausende den Menschen in seiner Entwicklung begleitet und diese in vielen Bereichen erst möglich gemacht. Sie hat dem Menschen nicht nur direkt Nahrung (Milch, Fleisch) geliefert und war im Ackerbau als Zugtier nützlich, sondern sie hat darüber hinaus auch noch vielfältig unsere natürliche Lebensgrundlage geprägt. Ihr vernetztes Wirken in den Naturzusammenhängen ist kaum zu überschauen. Diese Tatsache haben frühere Generationen noch durch das direkte Zusammenleben mit den Rindern erfahren und gespürt. Jede einzelne Kuh war wichtig und sogar heilig, wie das in manchen Kulturen bis heute ist. Die Kuh hatte im Jahreslauf der Natur einen unschätzbaren Wert für die zum großen Teil bäuerlich geprägte menschliche Gesellschaft.

Heute sind wir über eine industrielle zu einer Dienstleistungsgesellschaft mutiert. Landwirtschaftliche Themen werden ihren Prinzipien unterworfen, arbeitsteilig wird vermeintlich „global“ gedacht und gehandelt. Still und heimlich wurden dabei kurzfristige monetäre Ziele zur allgemeinen Maxime des Wirtschaftens, auch in der Landwirtschaft.

So geriet die langfriste (nachhaltige) Wirkung der Landwirtschaft als Teil des Naturkreislaufs aus dem Bewusstsein des modernen Menschen.

Hier wollen wir ansetzen und versuchen, die aus dem Blick geratenen Zusammenhänge wiederherzustellen. Dazu hat die Oikopolis-Gruppe mithilfe einer neuen Bewertungsmethode, die Christian Hiß mit seiner Regionalwert-Leistungsrechnung entwickelt hat, die Gesamtleistungen der elf Bio-Milchproduzenten der Biog-Genossenschaft ermittelt. Nach einer umfassenden Datenerhebung wurden die langfristigen Auswirkungen der Betriebe z.B. auf Bodenfruchtbarkeit, Klima, Grundwasser und Biodiversität bewertet. Die Methode ermöglicht, die Leistung eines landwirtschaftlichen Betriebes nicht nur über den kurzfristigen Vergleich von In- und Output zu definieren, sondern dass die langfristigen Wirkungen in Natur und Kultur mit einfließen können, um ein ehrliches Bild zu erhalten. Über die Ermittlung von vergleichbaren Kennzahlen zeigt sie außerdem den einzelnen Betrieben, wo noch Verbesserungen möglich bzw. notwendig sind.

 

DIE KUH – UNSERE BIO-DIVA

Die Betrachtung der Landwirtschaft mithilfe der neuen Bewertungsmethode von Christian Hiß ermöglicht eine neue Achtung vor der Leistung der Kuh in unserer modernen Gesellschaft. Mit ihren Fähigkeiten ist sie nicht nur Methan-Ausscheider und Milch- und Fleischproduzent, sondern sie kann damit Teil der Lösung vieler Krisen sein. Notwendig ist aber auch hier der Blick auf’s Ganze, nämlich auf Zusammenhänge und Prozesse. Ihre beste Wirkung im Sinne der Nachhaltigkeit erbringt die Kuh in der Bio-Landwirtschaft, wo sie maßgeblich am Kreislauf des Hoforganismus beteiligt ist.

Die Kuh hat unsere volle Aufmerksamkeit verdient. Sie ist ein Star der Landwirtschaft, Mittelpunkt in jedem Stall, gut vernetzt, manchmal eigensinnig, nervös und unnahbar, aber immer souverän. Zuverlässig und selbstlos erbringt sie seit Jahrtausenden ihre Leistungen in Natur und Kultur als Begleiterin des Menschen, bis heute. Betrachtet man all ihre Fähigkeiten und Leistungen, so erkennt man auch ihre Schönheit, die sie für uns zu einer wahren Bio-Diva in der Agrikultur macht.

Paul Bedel, ein inzwischen verstorbener Landwirt in der Normandie, hat seine Wertschätzung für die Kuh in seinem gleichnamigen Buch so ausgedrückt:

„Meine Kühe sind hübsch, weil sie Blumen fressen.“